Bevölkerungsentwicklung und Migrationsdruck

Aus mehreren Gründen stellt die hier behandelte Problematik ein zentrales Problem für die Menschheit dar. Die Erde ist groß, aber der Platz auf ihr und verschiedene andere Ressourcen sind endlich. Die Kolonialisierung anderer Planeten ist zwar eine faszinierende Idee, aber ob es jemals dazu kommen wird, ist durchaus fraglich. Es ist also praktisch undenkbar, dass die Zahl der Menschen immer weiter wachsen wird – so wie das in den zurückliegenden Jahrtausenden mit kleineren Unterbrechungen geschehen ist.

Es ist deshalb erfreulich, dass der Bevölkerungsanstieg auf dem Planeten insgesamt zurückgegangen ist (siehe Artikel dazu bei Wikipedia). Ein Bevölkerungswachstum ist aber weiterhin zu beobachten. Eine besondere Herausforderung ist dabei, dass es sehr große, regionale Unterschiede gibt.

Etwas verallgemeinernd kann man feststellen, dass dort, wo Kinder und Jugendliche eine gute, schulische Bildung erfahren und die Menschen durch Sozialversicherungssysteme im Alter, bei Krankheit und Berufsunfähigkeit relativ gut materiell abgesichert sind, die Geburtenrate niedrig ist – teilweise so niedrig, dass die Bevölkerungszahl zurückgehen würde, wenn es keinen Zuzug von außerhalb geben würde. Umgekehrt ist sie dort besonders hoch, wo beides nicht gegeben ist und wo die Existenz von vielen Nachkommen letztlich die beste persönliche Vorsorge für die Wechselfälle des Lebens darstellt.

Vor diesem Hintergrund liegt es auf der Hand, dass die beste Lösung für das Problem des rasanten Bevölkerungsanstieges auf unserem Planeten wäre, allen Kindern eine gute Schulbildung zu vermitteln und allen Menschen die Sorge um die materielle Sicherheit in der Zukunft so weit wie möglich zu nehmen.

Leider begünstigt unser Wirtschaftssystem eine solche Lösung jedoch nicht. Es verschärft im Gegenteil das Problems. So führt der Export von Lebensmitteln, deren Erzeugung in der EU und den USA teilweise stark subventioniert wird, in weniger entwickelte Länder dazu, dass dort selbst die Landwirtschaft den Menschen keine gesicherte Existenz mehr bieten kann. Regional erzeugte Produkte können auf den einheimischen Märkten nicht mehr zu einem auskömmlichen Preis verkauft werden. Ein Beispiel liefert ein interessanter Artikel im „Spiegel“ über die Situation von Maniokbauern in Kambodscha.

In der Folge bleibt den Menschen, die in Regionen aufwachsen, in denen es definitiv kaum eine Möglichkeit gibt, mit ehrlicher Arbeit die eigene Existenz zu sichern, nur eine Chance: Sie müssen versuchen, in anderen Teilen der Welt ihr Glück zu finden.

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